Willem C. Vis – International Commercial Arbitration Moot Court


 

Der Vis Moot Court in Wien wird vom Verein zur Veranstaltung und Förderung des Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot organisiert in Zusammenarbeit mit UNCITRAL (United Nations Commission on International Trade Law), renommierten Schiedsinstitutionen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Wien. Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des Wettbewerbs sind Richterinnen und Richter, Anwältinnen und Anwälte sowie Professorinnen und Professoren aus der ganzen Welt. Ziel des Moot Courts ist es, das Studium von internationalem Zivil- und Handelsrecht und Streitschlichtung für Streitigkeiten im internationalen Business-Bereich durch die konkrete Anwendung eines Problems zu unterstützen.

Im Rahmen des über sechs Monate dauernden Wettbewerbs zum internationalen Kaufrecht und Schiedsverfahrensrecht müssen die Teilnehmer sehr gute Recherchekenntnisse, hervorragende Argumentationsfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe sowie Teamfähigkeit beweisen. 

Die Studierenden erarbeiten zunächst gemeinsam komplexe englische Schriftsätze, die einer internationalen Jury vorgelegt werden. Im Anschluss daran liegt der Fokus auf der Präsentation ausgefeilter und auf den Punkt gebrachter Vorträge zu den wichtigsten rechtlichen Problemstellungen.

Probeverhandlungen, Übungen und vorbereitende Wettbewerbe zum Moot Court in Wien finden im Vorfeld regelmäßig in verschiedenen europäischen Städten statt. Das Team besteht sowohl aus Studierenden des Masterstudiengangs am Europa-Institut als auch aus Studierenden der Juristischen Fakultät der Universität des Saarlandes. Bitte beachten Sie, dass Studierende des Masterstudiengangs erst nach Abschluss ihres Studiums am Europa-Institut teilnehmen können.

Mehr Informationen zu dem Moot gibt es auf der Webseite des Vis Moots unter https://www.vismoot.org/ 


Wieder äußerst erfolgreiche Teilnahme von Team Saarland beim 31. Vis Moot in Wien im März 2024

Der diesjährige Moot stand ganz im Zeichen des Gedenkens an Professor Eric E. Bergsten, der den Vis Moot 1993 ins Leben gerufen hat. Mittlerweile ist der Moot zum größten Wettbewerb im Bereich des Internationalen Wirtschaftsrechts weltweit geworden und zieht jedes Jahr Teams aus aller Welt an, um sich bei dem Wettbewerb miteinander zu messen.

Laurenz Beckmann, Ruben Debuf, Nicolas Graf, Gabriel Haas, Ata Türkfiliz und Elene Turmanidze traten dieses Jahr für die Universität des Saarlandes an, betreut von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult Helmut Rüßmann und den Coaches Elinam De Souza (Absolventin und Doktorandin des Europa-Instituts) und Eva Wingler (Oberregierungsrätin in der Hessischen Finanzverwaltung).

Der 31. Vis Moot befasste sich mit dem Thema der Cybersicherheit und ermöglichte es den Teams, sich mit der kürzlich verabschiedeten Schiedsgerichtsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) von 2021, dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG) und der Allgemeinen Datenschutzverordnung der Europäischen Union (GDPR) vertraut zu machen.

Zunächst mussten sich die Studierenden damit beschäftigen, ob die Zahlung von 38,4 Millionen Dollar durch den Beklagten an einen Cyberangreifer als gültige Zahlung gemäß dem CISG angesehen werden kann. Dies galt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Phishing-E-Mail, die den Beklagten zur Zahlung an den Cyberangreifer aufforderte, mehrere "red flags" und Fehler enthielt, die für derartige Cyberangriffe charakteristisch sind. Im Hinblick auf das Verfahren befassten sich die Teams mit der Frage, ob das Gericht eine zusätzliche Klage des Klägers zu dem anhängigen Verfahren zulassen oder, alternativ, die beiden Klagen in einem Verfahren zusammenfassen könnte. Indem sie diese Fragen sowohl aus der Sicht des Klägers als auch des Beklagten behandelten, führten die Teams tiefgreifende Diskussionen und trainierten gleichzeitig ihre schriftlichen und analytischen Fähigkeiten.


Während der mündlichen Phase des Wettbewerbs zwischen Februar und März 2024 setzte das Team seine schriftlichen Argumente in mündliche Argumente um. Es reiste zur Anwaltskanzlei Gleiss Lutz in Stuttgart, zum Madrid Pre-Moot in Spanien, zu den Kanzleien Osborne Clarke und DLA Piper in Köln, zum White & Case Pre-Moot in Brüssel und zum ICC Pre-Moot in Paris. Bei diesen Pre-Moot-Veranstaltungen lernte das Team, wie man die besten Argumente für einen Mandanten herausfiltert und sie in einer begrenzten Zeit präsentiert. Außerdem erhielt das Team mehrere Trainingseinheiten zur mündlichen Verteidigung von John Faulk, dem Gründer von RemTene Mooting, einem Trainer und Experten für Rhetorik.


Im März 2024 kamen dann 373 Universitätsteams aus 89 Ländern der Welt in Wien zusammen, um ihre mündlichen Argumente vor 1.100 Schiedsrichtern mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Fachgebieten vorzutragen. Das Team der Universität des Saarlandes trat in vier allgemeinen Runden gegen Universitäten aus den Vereinigten Staaten und Polen an.

Am Ende einer ereignisreichen Woche erhielt das Team zwei Auszeichnungen in Form von sogenannten "Honorable Mentions" für seine schriftlichen Stellungnahmen sowohl auf Kläger- als auch auf Beklagtenseite. Dies ist eine unglaubliche Leistung, da nur 14 der 373 Teilnehmer für beide eingereichten Memoranden ausgezeichnet werden konnten.

Das Team ist stolz auf diese Leistung und freut sich auf die 32. Ausgabe des Vis Moot.

Studierende, die an einer Teilnahme an der nächsten Ausgabe des Vis Moot interessiert sind, werden gebeten, eine E-Mail an vismootsaarland(at)europainstitut.de zu senden.

Bericht von Elinam De Souza

Und hier geht es zum Bericht vom Vis Moot 2023