Willem C. Vis – International Commercial Arbitration Moot Court


 

Der Vis Moot Court in Wien wird vom Verein zur Veranstaltung und Förderung des Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot organisiert in Zusammenarbeit mit UNCITRAL (United Nations Commission on International Trade Law), renommierten Schiedsinstitutionen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Wien. Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des Wettbewerbs sind Richterinnen und Richter, Anwältinnen und Anwälte sowie Professorinnen und Professoren aus der ganzen Welt. Ziel des Moot Courts ist es, das Studium von internationalem Zivil- und Handelsrecht und Streitschlichtung für Streitigkeiten im internationalen Business-Bereich durch die konkrete Anwendung eines Problems zu unterstützen.

Im Rahmen des über sechs Monate dauernden Wettbewerbs zum internationalen Kaufrecht und Schiedsverfahrensrecht müssen die Teilnehmer sehr gute Recherchekenntnisse, hervorragende Argumentationsfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe sowie Teamfähigkeit beweisen. 

Die Studierenden erarbeiten zunächst gemeinsam komplexe englische Schriftsätze, die einer internationalen Jury vorgelegt werden. Im Anschluss daran liegt der Fokus auf der Präsentation ausgefeilter und auf den Punkt gebrachter Vorträge zu den wichtigsten rechtlichen Problemstellungen.

Probeverhandlungen, Übungen und vorbereitende Wettbewerbe zum Moot Court in Wien finden im Vorfeld regelmäßig in verschiedenen europäischen Städten statt. Eine Teilnahme am Vis Moot Court ist Studierenden erst nach Beendigung des Studiengangs am Europa-Institut möglich.


Ein erster Platz für das Memorandum der Universität des Saarlandes beim 30. Vis Moot

Die Universität des Saarlandes beteiligte sich zum 20. Mal unter der Leitung von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult Helmut Rüßmann am in diesem Jahr zum 30. Mal stattfindenden Vis Moot. Die Mitglieder des Teams der Universität des Saarlandes für 2023 waren David Bastuck, Elizabeth Harvey, Jedida Mupako, Anusha Osman Ali und Nataliia Vodko. David hat sein erstes juristisches Staatsexamen erfolgreich absolviert und befindet sich derzeit in seiner Spezialisierungsphase. Elizabeth ist Doktorandin an der Universität des Saarlandes. Die anderen Teilnehmer sind alle LL.M.-Kandidat:innen (Master of Laws) am Europa-Institut. Darüber hinaus wurden die Studierenden von weiteren erfahrenen Moot-Alumni und Juristen betreut, darunter Elinam De Souza (Europa-Institut, Doktorandin), Dr. Pieter Van Vaerenbergh (Associate bei Fieldfisher Law Firm) und Eva Wingler (Oberregierungsrätin in der hessischen Finanzverwaltung).

Das 30. Vis Moot Problem betraf den Verkauf von Drohnen von einem privaten Unternehmen an eine staatliche Einrichtung. Das Problem warf Fragen auf wie die, ob Drohnen von beträchtlicher Größe als "Luftfahrzeuge" zu betrachten und vom CISG (UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf) ausgenommen sind, die Auswirkungen des Begriffs "Stand der Technik" als Vertragsvoraussetzung oder die Auswirkungen von Korruption auf internationale Schiedsvereinbarungen und Handelsverträge. Dies führte zu spannenden Diskussionen und förderte kreative Lösungen unter den verschiedenen Teams.


Zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 verfasste das Team Memoranden, zunächst aus der Sicht des Klägers und dann aus der Sicht des Beklagten. Durch diese Übung schärften sie ihre Fähigkeit, komplexe Rechtsfragen strukturiert und verständlich zu erklären. Der 30. Vis Moot ermöglichte es den Beteiligten, sich endlich wieder einmal persönlich zu treffen. Im Februar und März 2023 reiste das Team zum Pre-Moot zur Kanzlei Osborne Clarke in Köln, zum Zenica Pre-Moot in Bosnien & Herzegowina, zur Kanzlei Gleiss Lutz in Stuttgart, zur Kanzlei Field Fisher in Brüssel und zur Kanzlei White & Case in Frankfurt. Das dritte Jahr in Folge wurden die Studenten des Teams Saarland zusätzlich von dem erfahrenen Anwaltstrainer John Faulk, dem Gründer von RemTene Mooting, trainiert. Diese Zeit der Vorbereitung und des Reisens half den Studenten, ihre Schriftsätze in überzeugende mündliche Argumente von 15 Minuten zu verwandeln.

Im April kamen 378 Teams von Universitäten aus der ganzen Welt in Wien zusammen, um ihre mündlichen Argumente vor Schiedsrichtern mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Fachgebieten vorzutragen. Das Team Saarland trat in vier allgemeinen Runden gegen Teams aus Indien, der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Vereinigten Königreich an. Bei der Preisverleihung wurde das Team mit dem Pieter-Sanders-Preismit dem ersten Platz des Kläger-Memorandums aller teilnehmenden Teams ausgezeichnet. Wir gratulieren dem Team und seinen Coaches und freuen uns über die tolle Leistung!

Bericht von Elinam de Souza

Die Universität des Saarlandes wird erneut am 31. Vis Moot teilnehmen, der im April 2024 in Wien stattfinden wird. Kontakt zum Vis Moot Team über vismootsaarland@europainstitut.de.