
32. Vis Moot - das Team bringt drei Auszeichnungen mit nach Hause

Auch in diesem Jahr war das Team der Universität des Saarlandes wieder sehr erfolgreich beim Vis Moot Wettbewerb!
Im Oktober 2024 mit der Veröffentlichung des Moot Problems begann für das Team der Universität des Saarlandes wieder ein halbes Jahr voller harter Arbeit und Spaß. Das Team des 32. Vis Moot bestand aus Alyssa Luck, Jana Meyer, Lisa Vita Landes, Marie-Theres Bauer, Mika Tom Schieffer und Nikita Goriaev. Betreut wurde das Team weiterhin von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult Helmut Rüßmann, mit tatkräftiger Unterstützung der Coaches Elinam De Souza, LL.M., und Eva Wingler.
Das Moot Problem befasste sich mit der Produktion von grünem Wasserstoff und wog die Bedeutung der Realisierung von grünen Energieprojekten gegen die sich ändernden politischen Interessen eines Staates ab. Die Klägerin in diesem Fall verlangte die Erfüllung eines Vertrags, den sie mit der Beklagten, einem staatlichen Unternehmen, über den Bau und die Lieferung einer schlüsselfertigen Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff geschlossen hatte. Die Klage wurde erhoben, nachdem die Beklagte den Vertrag wegen der angeblichen Nichteinhaltung eines vertraglichen Meilensteins durch den Kläger und aus Gründen der Zweckmäßigkeit nach ihrem nationalen Recht gekündigt hatte. Die Klägerin macht jedoch geltend, dass die Kündigung aufgrund eines Regierungswechsels im Land der Beklagten, Äquatoriana, erfolgt sei, durch den das Interesse der Beklagten an grünem Wasserstoff verloren gegangen sei und sich der politische Wind anderweitig gedreht habe. Die Verfahrensfragen in diesem Fall wurden durch die Schieds- und Mediationsordnung des Finnischen Schiedsinstituts geregelt. Die Studierenden mussten feststellen, ob die Parteien in ihrem Vertrag Mediation als strikte Voraussetzung für ein Schiedsverfahren vereinbart hatten, so dass die Schiedsklage verfrüht und unzulässig war. Weiterhin war zu entscheiden, ob die vom Kläger und vom Beklagten als Beweismittel vorgelegten Beweisstücke C7 und R3 im Schiedsverfahren zugelassen werden können. In der Sache hatte das Team die Vorfrage zu beantworten, ob das Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG) auf die Frage anwendbar ist, ob die Beklagte den Vertrag wirksam gekündigt hat, oder ob die Parteien das CISG zugunsten des nationalen Vertragsrechts der Beklagten vollständig ausgeschlossen haben. In zwei schriftlichen Memoranden wurden diese Fragen sowohl aus der Sicht des Klägers als auch des Beklagten behandelt, was zu spannenden Diskussionen führte und gleichzeitig die schriftlichen und analytischen Fähigkeiten des Teams schulte.
Von Februar bis April 2025 bereitete sich das Team mit mündlichen Plädoyers zu denselben Fragen auf den Wettbewerb in Wien vor. Das Team nahm an den Pre-Moots von Gleiss Lutz (Stuttgart), Osborne Clarke (Köln), Herbert-Smith Freehills (Frankfurt), Bukarest, White & Case (Brüssel) und Belgrad teil. Beim White & Case Pre-Moot erreichte das Team die Vorausscheidung und das Viertelfinale des Pre-Moot.
Vom 11. bis 18. April 2025 nahm das Team zusammen mit 383 anderen Teams aus der ganzen Welt am mündlichen Wettbewerb des Vis Moot in Wien teil. Nach vier Vorrunden erreichte die Universität des Saarlandes die Ausscheidungsrunde der besten 64 Teams und schaffte es schließlich in die Runde der letzten 32, die die besten 8% der Welt repräsentierten. Bei der Preisverleihung erhielt das Team eine ehrenvolle Erwähnung, den Eric. E. Bergsten Preis für diese Leistung. Zwei Rednerinnen, Alyssa Luck und Lisa Vita Landes, erhielten außerdem den Martin-Domke-Preis, eine Auszeichnung für die besten Rednerinnen des Wettbewerbs. Dreifacher Erfolg für die Universität des Saarlandes!
Weitere Informationen über den Vis Moot finden Sie auf der Website www.vismoot.org/.
Bericht von Elinam De Souza



